Lions Club Limburg-Domstadt fand die Helden des Alltags

Mit ihrem 3. Innovationspreis in Folge wollten die Lions, die seit Jahrzehnten soziale und kulturelle Projekte in unserer Region finanziell und persönlich unterstützen, zeigen, dass es unglaublich viel bürgerschaftliches Engagement bei uns gibt.

Mit ihrem 3. Innovationspreis in Folge wollten die Lions, die seit Jahrzehnten soziale und kulturelle Projekte in unserer Region finanziell und persönlich unterstützen, zeigen, dass es unglaublich viel bürgerschaftliches Engagement bei uns gibt.

„In sehr vielen Fällen sind es die stillen Helden des Alltags, von denen wir oftmals nichts wissen und die dennoch Wesentliches für unsere Gemeinschaft leisten,“ so der Präsident des Lions Clubs, Klaus-Peter Kreß. Er war sich sicher, dass es sehr viel mehr Menschen gibt, die anderen helfen, als man zunächst vermuten würde. Es ist der hilfsbereite Nachbar, der der alleinerziehenden Mutter mit Rat und Tat zur Seite steht. Der Freund, der sich in seiner Freizeit um Umweltprojekte in seiner Region kümmert. Die ältere Dame, die sich ehrenamtlich um Jugendliche kümmert, die Familie, die zwei syrische Flüchtlinge für die ersten Jahre in Deutschland bei sich zuhause aufnimmt. Oder der privat organisierte Verein, der sich um die Angehörigen von krebskranken Menschen kümmert.

„Von vielen wissen wir gar nichts und doch leisten sie jeden Tag Großartiges“, so der Lions Präsident und erklärt weiter: „Diese Menschen wollen wir mit unserem Innovationspreis ein Stück weit aus der Anonymität holen, ihnen die verdiente Anerkennung verschaffen und ihnen mit insgesamt 10.000 Euro einfach einmal danke sagen.“ Denn schließlich wäre das tägliche Miteinander deutlich schwieriger für viele Menschen, wenn es diese „Helden des Alltags“ nicht gäbe.

„Mit den „Helden des Alltags“, so erklärt Präsident Kreß, „lobten wir zum dritten Mal hintereinander einen Innovationspreis aus.“ Im ersten Jahr sei es um integrative Flüchtlingsprojekte in einer Zeit gegangen, in der hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien. Gerade auch hier wäre ohne bürgerschaftliches Engagement vieles sehr viel schwieriger oder gar unmöglich gewesen. Im vergangenen Lionsjahr galt der Innovationspreis dem Umwelt- und Klimaschutz im Alltag. Er zeigte, wie vielfältig die privaten Aktivitäten sind und welch großartige Ergebnisse sie zeigen. Umwelt- und Klimaschutz im Kleinen mit großer Wirkung.

„Damit greifen wir als Lions Club seit drei Jahren aktuelle Themen auf, die wir aufgrund ihrer Bedeutung für uns alle stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken möchten. Und wir möchten diejenigen mit dem Preisgeld würdigen und ihnen Danke sagen, die nicht nur über etwas reden, sondern handeln,“ erklärte Lionspräsident Kreß.

 

1. GEWINNER: 5.000 EURO - Die Notfallseelsorge Limburg-Weilburg

„Dass ich ihre Unterstützung einmal benötigen würde, das hätte ich niemals für möglich gehalten.“ Diesen Satz hat die Obertiefenbacherin Hedi Sehr in den 22 Jahren in der Arbeit der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg bereits einige Male von Angehörigen vernommen. Seit 15 Jahren ist die Mitgründerin auch als Vorsitzende aktiv und leitet zusammen mit ihrem Stellvertreter Alois Heun und dem Vorstandsteam die Geschicke des Vereins.

Da gilt es, für die 26 ehrenamtlichen Mitarbeiter Aus- und Fortbildungen sowie die monatlichen Treffen zu organisieren und durchzuführen. Oftmals steht Hedi Sehrs Name auch auf dem Dienstplan, der rund um die Uhr jeweils mit zwei Mitarbeitern abdeckt ist. In vielen Situationen hat Hedi Sehr Angehörige begleitet, aber trotz aller Erfahrung gibt es immer wieder Neues. Als Notfallseelsorger kamen sie schon in den frühen Morgenstunden zu einem Wohnhaus. Liebevolle Details im Garten erzählten bereits von Menschen, die sie aus dem Schlaf klingeln mussten – klingeln in der Gewissheit: Für diese Menschen wird ihr Leben nie mehr so sein wie zuvor. Ein Sohn wurde wenige Stunden zuvor nach einem fröhlichen Fest auf dem Zebrastreifen von einem Auto erfasst und getötet.

„Der Tod ist heute bei vielen Menschen in den Hintergrund getreten“, so Hedi Sehr. „Wir versuchen Menschen dabei zu begleiten, sich von ihren geliebten Toten zu verabschieden. Ein Abschiednehmen ist wichtig, damit Betroffenelernen zu verstehen, was passiert ist und den nächsten Schritt in die Trauerphase zu gehen.

 

2. GEWINNER: 3.000 EURO - Traudel und Mike Biebricher

Sie sind „Tausendsassas“, was ihre ehrenamtlichen Betätigungen betrifft: Das Ehepaar Traudel und Mike Biebricher aus Holzappel engagiert sich seit vielen Jahren in unterschiedlichen sozialen Bereichen.

„Unser soziales Engagement ist schon immer unsere Lebenshaltung gewesen“, verrät Traudel Biebricher. Und weiter: „Es zieht sich durch unser Leben wie ein roter Faden“. Schon seit mehr als 25 Jahren ist das Holzappeler Ehepaar beim Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes ehrenamtlich engagiert. Mike ist seit vielen Jahren auf Kreisverbandsebene des Deutschen Roten Kreuzes als Ausbilder für Erste-Hilfe-Kurse tätig. „Das ist wirklich eine erfüllende Aufgabe. Die ehrenamtliche Tätigkeit macht allein schon deshalb Spaß, weil ich dadurch vielleicht schon dazu beitragen konnte, dass irgendwo ein Mensch gerettet wurde“, freut er sich. Über viele Jahre haben die beiden eine ältere Dame bis zu ihrem Tod gepflegt. Und als 2015 die Flüchtlingswelle losbrach, waren sie auch zur Stelle und standen den Migranten hilfreich zur Seite. Mit einem Syrer hat sich das Ehepaar angefreundet. Er hat ein kleines Häuschen der Biebrichers gemietet – und die Holzappeler sind auf eigene Kosten in den Libanon geflogen, um die Frau und die beiden Kinder nach Deutschland zu holen. Traudel und Mike Biebricher engagieren sich auch intensiv bei der Freien evangelischen Gemeinde in Limburg, die in der Domäne Blumenrod beheimatet ist.

 

3. GEWINNER: 2.000 EURO - Micha Steinhauer

Er ist Liederpoet, Buchautor, Kindertheaterkünstler, Fantasiepädagoge, Kommunikationstrainer und, wie er selbst feststellt, „leidenschaftlicher Menschenverbinder“. Die Rede ist von Micha Steinhauer aus Elbtal.

Durch das ganze Leben des künstlerisch-musischen „Tausendsassas“ Steinhauer zieht sich die Liebe zu Menschen, insbesondere zuKindern. Er bekennt: „Meine größten ‚Herzens-Beweger‘ sind meine beiden Söhne Manuel und Miro.“ Für ihn habe vor mehr als 30 Jahren ein neues Leben angefangen, als er Vater von zwei Söhnen wurde. „Mein ganzes Erleben wurde dadurch auf einmal tiefer und wesentlicher, und ich bin auch jetzt noch immer bewegt von der Größe des Mensch-Seins, die mich aus meinem kleinen Sohn damals anlächelte. Ich bin auch fest überzeugt, dass jeder Mensch mit dieser Größe geboren wird, und das macht mir Hoffnung für die Zukunft unserer Welt“. Das ist eine Art „Credo“ des vielfältig aktiven Elbtalers, dessen Ziel es ist, die Welt ein bisschen bunter, fröhlicher und friedfertiger zu gestalten.

Seit 1995 veranstaltet er im Rahmen seiner „Phantasiothek“ pädagogisch wertvolle Kinderaktionen und hat dabei Vieles von dem gelernt, was er mit dem „Friedensvogel“-Projekt umsetzen will. Der „Friedensvogel“ ist Ausdruck meines Herzenswunsches, Kindern eine glückliche Zukunft auf unserem Planeten zu ermöglichen. Seine poetischen Lieder, die er gemeinsam mit seiner Partnerin Luna als Duo Herzwind herausbringt, erzählen von dem Weg nach „Visiana“, „jener erfüllenden Welt, nach der wir uns aus tiefstem Herzen sehnen“, so der vielfältig begabte Künstler.

 

EHRENPREIS - Nadine Dietzler

Sie war zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle: Nadine Dietzler aus Limburg hat durch ihr beherztes Eingreifen einem Menschen das Leben gerettet.

Es war Freitag, 22. Juni des vorigen Jahres. Nadine Dietzler, Geschäftsführerin einer Werbeagentur, war auf dem Weg zu ihrem Büro. Sie hatte mit ihrem Auto gerade den Schiedetunnel durchfahren und wartete an der Schiedekreuzung auf die grüne Ampel. Plötzlich vernahm sie einen Riesenknall. Wie sich herausstellte, war in ihrer unmittelbaren Nähe ein Auto ungebremst auf einen Lieferwagen einer Paketfirma aufgefahren. Sofort verließ Sie ihr Auto, um zum Unfallort zu eilen. Dort bemerkte Sie einen Mann, der bewusstlos über dem Lenkrad seines Wagens lag. „Ich spürte sofort, dass hier was nicht stimmt“, stellte Dietzler fest und rief die DRK-Rettungswache an. Gemeinsam mit dem Diensthabenden bei der Rettungsstation und einigen Helfern war es ihr gelungen, das Leben des Mannes zu retten.

Die Werbefachfrau konnte zwei Männer den verunfallten Mann aus dem Auto zu holen und auf den Bürgersteig zu bringen.  immer noch mit dem Mann von der Notrufzentrale telefonisch in Kontakt stehend, konnte Dietzler mit anderen sofort mit der der Reanimierung des Mannes in Form einer Herzdruckmassage beginnen. Die Lebensretterin hatte kurz vorher einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. „Das kam mir wirklich zugute.“

„Ich möchte mich im Namen unserer Familie bei Ihnen bedanken. Ohne Sie würde mein Vater nicht mehr leben. Sie sind ein Engel“, meldet sich wenige Tage später der Sohn des Mannes, der sich selbst einige Wochen später ebenfalls herzlich bedankte.

 

 

 Team Notfallseelsorge Limburg-Weilburg

Das Team der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg betreut Menschen, die einen Schicksalsschlag zu verkraften haben.

Ehepaar Mike und Traudel Biebricher

Gabriele Rieß aus Staffel (Mitte) hatte das Ehepaar Mike und Traudel Biebricher als „Helden des Alltags“ vorgeschlagen.

Der „Friedensvogel“ Michael Steinhauer

Der „Friedensvogel“ Michael Steinhauer hat selbst viele Lieder komponiert.

Lebensretterin Nadine Dietzler

Nadine Dietzler aus Limburg hat einem Mann das Leben gerettet.